Hauptaltar
Niedersachsen, um 1500
Eichenholz, Tempera, Blattgold und -silber
Vielfigurige Darstellungen in mitreißender Dramatik überspannen die Altartafeln vor einem durchgehenden Goldgrund. Das Mittelbild zeigt die Kreuzigung Jesu am Kalvarienberg und vereinigt dicht gedrängt mehrere Szenen. Man erkennt die Trauernden unter dem Kreuz, das Wunder des Longinus oder den Tod der Schächer und deren Seelenwanderung in den Himmel und die Hölle. Der in einen goldenen Mantel und Turbanhut gekleidete Gute Hauptmann erkennt den Wahren Sohn Gottes, Soldaten raufen um das Gewand Christi.
Die Darstellungen der Altarflügel thematisieren einerseits Maria mit der Hl. Sippe an der Außenseite und innen der Begegnung Annas und Joachims unter der Goldenen Pforte und dem Tempelgang Mariens. Andererseits zeigen sie Ereignisse aus dem Leben des Hl. Georg. In spätmittelalterlicher Dramatik vermitteln die Bilder anschaulich die Grausamkeiten der Widersacher, Trauer und vorbildliches Handeln der Heiligen.
Der Altaraufsatz stammte ursprünglich von einem dem Hl. Georg geweihten Nebenaltar im Dom und ersetzt einen heute im Domschatz erhaltenen Heiltumsschrein mit Reliquien.